Baugebietserweiterung in Morlautern
Lösungen neu denken – Erweiterung keine Option
Die Erweiterung des Baugebiets „Kalckreuthstraße - Neue Straße“ in Morlautern wirft Fragen auf und führt aktuell zu Unmut und Diskussionen. Da das Thema in der Stadtratssitzung am 29. Juni nicht wie vorgesehen behandelt wurde, möchte die FGW-Fraktion sich zu ihrer Haltung äußern: „Entgegen bereits verbreiteter Behauptungen will die FWG nicht die Entwicklung des Ortsbezirks Morlautern verhindern. Nichtsdestotrotz haben wir uns gegen eine Gebietserweiterung entschieden, in der wir wenig Sinn erkennen“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriele Wollenweber. Das Problem sind derzeit die zu hohen Erschließungskosten. Im Raume stehen Zahlen von bis zu 175 Euro pro Quadratmeter – die Kosten für den Grunderwerb kommen hier noch on top! „Durch die vorgeschlagene Erweiterung des Baugebiets um 27 weitere Baugrundstücke sollen sich die Erschließungskosten auf immer noch satte 150 bis 160 Euro belaufen. Das halten wir schlicht für Augenwischerei und wenig zielführend“, unterstreicht Wollenweber. Diesen Schritt der Erweiterung wird die FWG nicht mittragen.
Nahversorgung wichtig – Umsetzung schwierig
Auch die Ansiedlung eines Nahversorgers – in jedem Ortsbezirk ein ausgeprägter Wunsch – wird sich mit dem Erweiterungskonzept nicht zwangsläufig verbessern. Ob sich letztlich ein Nahversorger im Baugebiet etabliert, ist unter allen Umständen schwer vorhersagbar und unterliegt knallharten Kalkulationsberechnungen der jeweiligen Marktanbieter. „Dennoch haben wir uns stets klar für den Bebauungsplan positioniert, der nun seit 2017 Rechtskraft besitzt. Die Option der Nahversorgung war für uns ausschlaggebend, denn sonst setzen wir stringent auf Innentwicklung vor Außenentwicklung. Dass die Erschließungskosten derart hoch ausfallen, hätte die Verwaltung frühzeitig erkennen und in die Planung mit einfließen lassen müssen. Dann stünden wir erst gar nicht da, wo wir heute sind. Viel Zeit und Ärger wäre allen Beteiligten erspart geblieben!“, ist Fraktionsvorsitzender Franz Rheinheimer überzeugt.
Bessere Lösungsansätze
Dennoch bedarf es nun konkreter Lösungsansätze. Ein Vorschlag könnte sein, dass die Stadt den Grundeigentümern einen Ankauf zu einem vernünftigen Preis anbietet und die Grundstücke nach Erschließung in Erbpacht vergibt. „Die Bauherren würden den teuren Grunderwerb sparen und die Stadt hätte jährliche Einnahmen aus der Erbpacht zu verzeichnen“, zeigt Rheinheimer die Vorteile auf. Er gibt sich zuversichtlich, dass es mit Sicherheit noch weitere denkbare Lösungen gebe, denen sich die FWG nicht verschließen werde. „Es gilt nun, gangbare Ideen zu entwickeln und diese aktiv anzugehen, um dem Baugebiet eine entsprechend sinnvolle Nutzung zuzuführen und dem gesamten Ortsbezirk eine zukunftsfähige sowie nachhaltige Entwicklung in Aussicht zu stellen“, fordert der Fraktionsvorsitzende.